Histamin & Urtikaria

Histamin bei der Urtikaria ist ein schwieriges Thema und dazu bediene ich mich mal den Texten, die die Uniklinik Mainz ihn Ihrem Infoblatt zur histaminarmen Erklärung geschrieben hat und anschließend zu meiner Erklärung dazu. Diese Patienteninformation kann im Downloadbereich herunterladen!

Histamin spielt eine Schlüsselrolle bei der chronischen Urtikaria. Es wird aus Mastzellen (Allergiezellen) der Haut freigesetzt und verursacht die Quaddelbildung, Schwellungen und den typischen Juckreiz der Urtikaria. Histamin kommt außer in unserem Körper auch in vielen Nahrungsmitteln vor. Hier wird es von Bakterien aus der Vorläuferstufe Histidin gebildet. Daher entsteht Histamin vor allem in fermentierten oder aber nicht mehr frischen Speisen. In verdorbenen Lebensmitteln ist Histamin in sehr großen Mengen enthalten und kann dann auch bei gesunden Personen Symptome einer Lebensmittelvergiftung verursachen (zum Beispiel die sogenannte „Fischvergiftung“).
Normalerweise wird mit der Nahrung aufgenommenes Histamin unter anderem im Darm durch die sogenannte Diaminoxidase (ein spezielles Enzym) abgebaut. Man nimmt an, dass im Falle eines Mangels an Diaminoxidase, bei Entzündungen im Darm oder bei Aufnahme sehr großer Mengen an Histamin mit der Nahrung die vorhandene Diaminoxidase nicht ausreicht, um das Histamin schnell abzubauen und es deshalb über die Dünndarmschleimhaut ins Blut gelangt. Der Körper reagiert dann mit Beschwerden wie Nesselsucht, Niesreiz, Kopfschmerzen, Herzrasen, Asthma und/oder Durchfall/breiige Stühle, wobei nicht alle Symptome auftreten müssen.
Da es sich bei der Histaminunverträglichkeit nicht um eine Nahrungsmittelallergie handelt, sind Allergietests nicht sinnvoll.
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Quelle: CU Patienteninformation  Histaminarme Diät, Verison 1 – Prof. Dr. Staubach – Uniklinik Mainz)

Beim Genuss histaminhaltiger Nahrungsmittel kann -wie beschrieben- Histamin ins Blut gelangen und die typischen Urtikaria-Beschwerden auslösen. Oft berichten Patient*innen, dass sich ihre Urtikaria nach dem Verzehr von histaminreichen Nahrungsmitteln verschlimmert. Zusätzlich können Blähungen, breiige Stühle/Durchfälle, Kopfschmerzen oder/und Heiss/Kaltgefühle bis hin zu Schwindel auftreten. Durch eine histaminarme Kost belasten Sie ihren Körper weniger mit Histamin und geben ihrer Haut die Möglichkeit, sich zu regenerieren. Ihre Lebensqualität steigt und eventuell führt die Diät auch zu einer Reduktion der Begleitmedikation, z.B. Antihistaminika.
(Quelle: CU Patienteninformation  Histaminarme Diät, Verison 1 – Prof. Dr. Staubach – Uniklinik Mainz)

Eine Histaminintoleranz kann durch verschiedene Methoden festgestellt werden. Die häufigsten Methoden sind:
Eliminationsdiät: Bei einer Eliminationsdiät werden histaminreiche Lebensmittel für eine bestimmte Zeit aus der Ernährung entfernt und dann schrittweise wieder eingeführt, um festzustellen, welche Nahrungsmittel Symptome verursachen.
Bluttest: Ein Bluttest kann die Histaminkonzentration im Blut messen und feststellen, ob eine Überproduktion von Histamin vorliegt.
Provokationstest: Bei einem Provokationstest wird eine bestimmte Menge an Histamin zugeführt und die Reaktion des Körpers darauf beobachtet.
Stuhltest: Ein Stuhltest kann Aufschluss über das Vorhandensein von bakteriellen Ungleichgewichten im Darm geben, die eine Histaminintoleranz verursachen können.

Es ist wichtig, dass eine Histaminintoleranzdiagnose von einem Arzt gestellt wird, da andere Erkrankungen ähnliche Symptome wie Histaminintoleranz haben können. Wenn eine Histaminintoleranz diagnostiziert wird, kann die Behandlung in erster Linie darin bestehen, histaminreiche Nahrungsmittel zu meiden und gegebenenfalls eine Supplementierung mit Histaminabbauenden Enzymen in Erwägung zu ziehen.

Diaminooxidase (DAO) ist ein Enzym, das im menschlichen Körper produziert wird und für den Abbau von Histamin verantwortlich ist. Histamin ist eine chemische Verbindung, die natürlicherweise im Körper vorkommt und an vielen wichtigen Prozessen wie der Immunabwehr und der Verdauung beteiligt ist.
Eine der Hauptfunktionen von DAO besteht darin, das im Körper aufgenommene Histamin aus der Nahrung abzubauen und zu verhindern, dass es in den Blutkreislauf gelangt. Wenn die DAO-Aktivität im Körper niedrig ist oder das Enzym nicht richtig funktioniert, kann dies zu einer Histamin-Intoleranz führen, die Symptome wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Hautausschläge, Schwindel und andere Beschwerden verursachen kann.
Die Messung des DAO-Blutspiegels kann in einigen Fällen dazu beitragen, festzustellen, ob eine Person an Histamin-Intoleranz leidet. Eine niedrige DAO-Aktivität oder ein niedriger DAO-Blutspiegel können darauf hinweisen, dass der Körper nicht in der Lage ist, Histamin effektiv abzubauen, was zu den Symptomen führen kann.

Der erste Gedanke wäre jetzt wohl, wie stelle ich das an? Manche machen es sich einfach und fragen, ohne selbst mal das Hirn anzustrengen. Aber leider klappt das so mit der histaminarmen Ernährung nicht.
Es gibt Ärzte, die empfehlen zunächte eine Kartoffel-Reis Diät um das Histmin erst mal aus dem Körper zu bekommen. Anschließende soll man dann eine Auslassdiät machen. Heißt, esse meine Kartolleln/Reis brav weiter und test dann einzelne Lebensmittell, ob ich diese vertragen. Die Idee ist nicht schlecht, aber wie lange willst Du Dich denn testen?
Histamin kann bis zu 72 Stunden im Körper verweilen bis man reagieren könnte. Nochmal zum nachlesen: zweiundsiebzig Stunden!
Hm, mal eine Überlegung! Ich esse am Montag um 9 Uhr eine Banane (=Histaminbombe) und warte bis Donnerstag 9 Uhr ob ich reagiere. Also wenn man durch alle Lebensmittel so durch ist, bin ich in Rente. Tolle Vorstellung!
OK – bedeutet also, esst am besten direkt histaminarm. So schwer ist es nicht, wenn man es mal gerafft hat. 🙂

Es gibt auch einige Apps die da sehr nützlich sein können. Schaut mal hier…..

Um es etwas einfacher zu machen, habe ich eine weitere Seite angelegt, wo ihr Rezepte nachlesen könnt.
Wenn IHR Rezepte für unsere neue Rubik haben solltet, dann schickt mir diese Rezepte, wir stellen diese dann gerne ein.

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