Wie wird die Urtikaria behandelt?

Die Diagnose von CSU kann eine Herausforderung darstellen und erfordert möglicherweise mehrere Besuche bei Ihrem Hautarzt oder weiteren Fachärzten, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine Behandlung zu finden, die Ihre Symptome kontrolliert. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann verschiedene diagnostische Tests durchführen, um andere Erkrankungen auszuschließen und die CSU zu bestätigen. Dabei können sie auch Ihre Krankengeschichte überprüfen und Sie nach möglichen Auslösern Ihrer Symptome befragen.

Um den Schweregrad Ihrer CSU zu beurteilen und die Behandlung zu optimieren, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie bitten, ein Symptomtagebuch zu führen. In diesem Tagebuch halten Sie Ihre Symptome fest, einschließlich des Auftretens von Hautausschlägen, Juckreiz und anderen begleitenden Beschwerden. Darüber hinaus kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie auffordern, ein CSU-Schweregrad-Bewertungssystem auszufüllen, um den Schweregrad Ihrer Erkrankung objektiv zu erfassen. Diese Maßnahmen helfen dabei, die bestmögliche Therapie anzupassen und Ihre Symptome effektiv zu kontrollieren.
Dazu können Sie sich den Laufzettel herunterladen, um ich auf das Arztgespräch vorzubereiten und dem Arzt einen ersten Hinweis auf Ihre Erkrankung zu geben.

Grundsätzlich gilt, alle Behandlungsmaßnahmen mit dem Arzt abzusprechen!
Eigenmächtige Selbstbehandlungen können zu erheblichen gesundheilichen Problemen führen!

Quelle: S3-Leitlinien – Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria / AWMF-Register-Nr.: 013-028, 2022

Schritt 1 – Behandlung mit Antihistaminika
Antihistaminika sind die Medikamente der ersten Wahl zur Behandlung von CSU. Diese einfache Therapie kann bei bis zu 40 % der Menschen mit CSU Symptomlinderung bewirken. Die aktuellen Leitlinien bevorzugen nicht sedierende Antihistaminika als Ersttherapie, aber in einigen Fällen können sedierende Antihistaminika verschrieben werden, insbesondere nachts, um nächtlichen Juckreiz und Schlafstörungen zu lindern. Es ist jedoch zu beachten, dass sedierende Antihistaminika zusätzliche Probleme wie Müdigkeit und Einschränkungen der täglichen Aktivitäten verursachen können. Aufgrund ihrer zentralnervösen Wirkung und der sedierenden Effekte wird vom Autofahren oder der Bedienung von Maschinen während der Einnahme von sedierenden Antihistaminika abgeraten.

Wenn eine einmal tägliche Dosis eines Antihistaminikums nicht ausreicht, um Ihre Symptome zu lindern, können Ärzte gemäß den medizinischen Leitlinien die Antihistaminikadosis auf das Vierfache der empfohlenen Dosis erhöhen, um eine Besserung der Symptome zu erzielen. Die individuelle Dosierung hängt von Faktoren wie Begleiterkrankungen und Alter ab. Trotz dieser Empfehlungen erleben einige Patienten (40 %) immer noch Durchbruchssymptome von CSU.
Einnahme von Antihistaminka

Schritt 2 – Einsatz von Omalizumab
Der Wirkstoff Omalizumab (Xolair®) ist seit 2014, als Therapie für die Behandlung der chronischen spontanen Urtikaria zugelassen und wird sowohl bei Erwachsenen und bei Jugendlichen ab 12 Jahren, die auf Behandlung mit Antihistaminika nicht mit unzureichendem ansprechen eingesetzt.
Gemäß den aktuellen Leitlinien soll Omalizumab, nachdem der Patient nicht auf die Höchstdosis Antihistaminka angesprochen hat, alle vier Wochen mit 1-2 Injektionen verabreicht werden. Ob eine oder zwei Spritzen gegeben werden, entscheidet der Arzt!
Spricht der Patient gut auf Omalizumab an, werden die Antihistaminka langsam abgesetzt. Jede Woche eine Tablette weniger z.B. 2-0-2 (aktuelle Dosis), 2-0-1 / 1-0-1 / 0-0-1!
Sollt diese Dosis (Antihistaminka  & Omalizumab) nicht ausreichen, kann die Dosis erhöht werden und / oder der Intervall verkürzt werden. Dazu benötigt man auch die Kostenübernahme der Krankenkasse. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an!

Schritt 3 – Einsatz von Immunsuppressiva
In der dritten Linie der Behandlung werden immunsuppressive Therapien eingesetzt, die darauf abzielen, das Immunsystem zu unterdrücken und den Entzündungsprozess zu reduzieren. Diese Therapien umfassen Medikamente wie Ciclosporin und Methotrexat. Obwohl diese Medikamente nicht speziell für die Behandlung von CSU zugelassen oder entwickelt wurden, können sie dennoch bei Personen, bei denen ein möglicher Autoimmunaspekt vorliegt oder bei denen andere Therapien wie Antihistaminika nicht wirksam waren, dazu beitragen, die Symptome zu kontrollieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass immunsuppressive Medikamente nicht selektiv wirken und nicht nur auf die Teile des Immunsystems abzielen, die den Entzündungsprozess verursachen, sondern das gesamte Immunsystem unterdrücken. Dies kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Daher ist eine regelmäßige Überwachung erforderlich, um das Risiko unerwünschter Effekte zu minimieren. Aus diesem Grund werden diese Therapien in der Regel in einem Krankenhaus eingeleitet.

Die genaue Behandlung können Sie den aktuellen Leitlinien entnehmen!

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