Urtikaria Vaskulitis
Die genaue Ursache der Urtikaria-Vaskulitis ist nicht vollständig bekannt, es wird jedoch angenommen, dass eine immunologische Reaktion auf bestimmte Auslöser, wie Medikamente, Infektionen oder Nahrungsmittel, eine Rolle spielt. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Ablagerung von Immunkomplexen in den Blutgefäßen, was zu einer Entzündungsreaktion und zu den charakteristischen Hautläsionen führt.
Die Symptome der Urtikaria-Vaskulitis umfassen rötliche oder bläuliche Quaddeln, die länger als 24 Stunden anhalten können, sowie Schwellungen, Juckreiz und manchmal Schmerzen. Die Läsionen können an verschiedenen Körperstellen auftreten und neigen dazu, in Gruppen aufzutreten. In einigen Fällen kann die Urtikaria-Vaskulitis auch Systemorgane betreffen, wie die Gelenke, die Nieren oder das Verdauungssystem, was zu weiteren Beschwerden führen kann.
Die Diagnose der Urtikaria-Vaskulitis erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung, eine detaillierte Anamnese und verschiedene Labortests. Eine Hautbiopsie kann ebenfalls durchgeführt werden, um die Entzündung in den Blutgefäßen zu bestätigen.
Die Behandlung der Urtikaria-Vaskulitis richtet sich gezielt danach, die Symptome zu lindern, die Entzündung zu kontrollieren und Beschwerden zu vermeiden. In leichten Fällen können Antihistaminika zur Linderung von Juckreiz und zur Verringerung der Hautreaktionen eingesetzt werden. In schwereren Fällen können entzündungshemmende Medikamente wie Glukokortikoide (Kortison) oder andere immunmodulierende Medikamente erforderlich sein. Die Behandlung kann auch auf die zugrunde liegende Ursache abzielen, wie zum Beispiel die Behandlung einer Infektion oder das Absetzen eines Medikaments.
Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und eine angemessene Behandlung zu erhalten.
Die Urtikaria-Vaskulitis erfordert oft eine sorgfältige Überwachung und eine langfristige Behandlung, um das Fortschreiten der Erkrankung zu kontrollieren und Komplikationen zu vermeiden.
Meta-Analyse zu erfolgreichen und wirkungslosen Behandlungen
Welche Therapien existieren für Patienten, die an Urtikaria-Vaskulitis, einer seltenen Entzündungserkrankung, leiden? Und wie effektiv sind diese Behandlungen? Diesen Fragen sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin nachgegangen. Die Ergebnisse ihrer Meta-Analyse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Journal of Allergy and Clinical Immunology* veröffentlicht. Die Arbeit zeigt, welche Therapieansätze bei Urtikaria-Vaskulitis Erfolg versprechend sind.
Die Urtikaria-Vaskulitis ist eine seltene, entzündliche Erkrankung der Blutgefäße. Zwischen 20.000 und 50.000 Menschen in Deutschland sind jährlich davon betroffen. Die Erkrankung ist schwierig zu behandeln, da es bislang keine eigens dafür zugelassenen Medikamente gibt. Es werden jedoch verschiedene Therapien angewendet, um den Patienten zu helfen – mit großen Unterschieden, was den Erfolg der Behandlung angeht. Aus diesem Grund hat Prof. Dr. Marcus Maurer, Forschungsdirektor an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité, mit seinem Team untersucht, welche Behandlungen bei Urtikaria-Vaskulitis wirksam sein können. Die Wissenschaftler haben dazu in einer systematischen Meta-Analyse alle bisher publizierten 250 Studien, in denen über die Behandlung von Urtikaria-Vaskulitis-Patienten berichtet wird, ausgewertet. Zentrale Erkenntnisse sind, dass Patienten mit Urtikaria-Vaskulitis von Behandlungen mit Kortison, Biologika und Immunsuppressiva profitieren. Hingegen sind Antihistaminika oder antientzündliche Medikamente für die Behandlung nutzlos.
Antihistaminika gehören zu den gängigen Therapien bei Patienten mit Urtikaria, der Nesselsucht. Urtikaria-Vaskulitis ist allerdings keine Form dieser Hautkrankheit. Da Patienten bei beiden Krankheiten ähnliche Symptome, wie Juckreiz, Quaddeln, Rötungen oder Schwellungen der Haut, aufweisen, wird die Uritikaria-Vaskulitis häufig mit der Nesselsucht verwechselt.
„Unsere Arbeit trägt dazu bei, dass wir Patientinnen und Patienten mit Urtikaria-Vaskulitis nun besser behandeln können“, sagt Prof. Maurer und ergänzt: „In unseren nächsten Forschungsprojekten wollen wir Kriterien für eine bessere Diagnose der Urtikaria-Vaskulitis erstellen und darüber hinaus Verfahren erarbeiten, mit denen wir das Ansprechen auf eine Therapie objektiv messen können. Das ist die Grundlage, um in Zukunft gezielt Wirkstoffe für die Urtikaria-Vaskulitis entwickeln zu können.“
*Kolkhir P, Grakhova M, Bonnekoh H, Krause K, Maurer M. Treatment of urticarial vasculitis: A systematic review. J Allergy Clin Immunol. 2018 Sep 27. pii: S0091-6749(18)31356-3. doi: 10.1016/j.jaci.2018.09.007.
Quelle: Charité Berlin
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